Sind wir vielleicht gar nicht alleine?

Bei der Recherche sind wir dank eines Auktionshauses auf einen weiteren Revolver mit sogenanter "Spargravur" gestoßen. Er befindet sich in einem nahezu perfekten Zustand und wurde, wenn überhaupt, nur zum Beschuss abgefeuert. Was hier auffällt, ist die einmalige Schlichtheit, keine Trommelgravur oder Verschönerungen auf dem Lauf. Es könnte eine Vorserie sein oder auch eine weitere Variante, für den Sparfuchs der Siebziger! 

Nach der neusten Erkenntnis und den nun in seiner Anzahl doch häufiger aufgetretenen Exponaten, bezeichnen wir den Santa Barbara Revolver mit Minimalgravur, welcher sich ohne eine Trommelgravur darbietet, als den Gravurtyp "0"! Erstaunlicherweise haben wir bei diesen Modellen Exemplare dabei, die eine Seriennummer unter dem Lauf, sowie auch unter der linken Griffschale haben. Da jeweils die Machart wie bei späteren Ausführungen zu finden ist, gehen wir von einer werksseitigen Stempelung aus.

Ungeschossener Santa Barbara der Serie 0

Einfachgravur

           

   Einfache Spuren von Krallen oder Blättern sollen hier wohl angedeutet sein!

Kralle

    Kralle links

Wir wollen erstmals auch nicht mehr von einer Neun sprechen, sondern sind mittlerweile dahinter gekommen, dass es sich um eine Pflanze des lateinischen Namens "Acanthus" handelt. Zu Deutsch ist es der Bärenklau und dieser ist bei Sonnenschein bekanntlich sehr gefährlich!

 IMG 0001Bärenklau

 

 

 

 

 

 

 

 

Rahmenbrücke

 acantus              acantus2    Feuerschild

9181 01 fjv8w9

https://www.hermann-historica.de/de/

Zwei schöne Exemplare, welche durch das Auktionshaus Hermann Historika im Februar 2022 zur Versteigerung kommen. Hier spiegelt  sich die gute Qualität von den beiden Revolvern wieder, da trotz guter Beanspruchung die Trommelspur nur minmal ist. Wer etwas seltenes von Santa Barbara sucht, der wird hier fündig! Beide Exponate verfügen noch über die mit der Seriennummer bedruckten Originalbeschreibung.

9181 08 fv5o1t   9181 09 wn5jzw

Diese beiden Revolver haben die Seriennummer 00587 und 01092 nicht nur unter dem Lauf, sondern auch unter der linken Griffschale, auf dem Rahmen.

Man kann eine Gravur noch minimalisieren!

Aus Spanien wurde dem Projekt 1858  dieser Santa Barbara zugespielt, wobei die noch vereinfachtere Gravur zu der Überlegung anspornt, es als "Lehrlingsstück" einzustufen oder als weitere Versuchsfahrt des Graveurs zu bewerten.

01617 6

Hier handelt es sich nicht um einen zweifarbigen, sondern der geschundene Revolver wurde behutsam seines blauen Kleides entledigt und nur noch metallisch rein gelagert.

 

01617 1

Nur Blümchen sind klar zu erkennen, wie sie auf einigen der anderen Revolver zu sehen sind, aber dezent und nicht zuviel.

 

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STANDARD individuell graviert

Bei der Jagd nach den spanischen Lieblingen sollte man immer ein wachsames Auge bei sich haben, um nicht auf angebliche Prototypen oder werksgravierte Einzelstücke hereinzufallen. Das folgende Beispiel zeigt uns einen Plain Jane, der vom Besitzer individuell graviert wurde. Deutlich zu erkennen ist der Händlerstempel "Hofmann" und das Finish wäre so mit Sicherheit nicht ausgeliefert worden. trotzdem ist es eine schöne Arbeit, die es zu zeigen lohnt. Gerade der Plain Jane bietet sich für solche kleinen Projekte an.

PJ Grav

 

PJGra1

 

PJ gra2

 

PJ3

Deutlich noch zu erkennen, der Hofmannstempel!

 

 

Nicht nur .44 sondern auch .36 Navy

Als ich die Nachricht eines Santa Barbara Beobachters aus Frankreich bekam, wollte ich meinen Augen kaum trauen, aber da war es schwarz auf weiß oder vielmehr ein Bild in Farbe. Santa Barbara NEW MODEL ARMY, graviert Typ 3 im Kaliber .36!

Calangabe36

 Links36

Besonders erwähnenswert ist hier auch die Seriennummer von 00003. Diese Nummer haben wir schon aus den USA für das Kaliber .44 gemeldet bekommen. Somit muss es eine Kleinstausgabe oder sogar einer von mindestens drei Prototypen sein! Warum wurde nie Werbung für einen im Kaliber .36 gemacht oder sonst irgendwie beworben? Welche Überraschungen erwarten uns noch auf dem Gebiet?

 Trommel36

  „die Neun“ wie beim großen Bruder

SN36

Seriennummer 00003  

36rechts

Gut zu erkennen, dass der Lauf entsprechend kürzer ist, als bei dem .44ger.

Abschließend bleibt  natürlich auch die Frage,  ob es sich um eine gute Fälschung handelt. Es konnten von den Bildern her zumindest keine Beschusszeichen ausgemacht werden und das ist sehr seltsam! Bisher würde ich von einer gutgemachten Fälschung ausgehen.

 

Ein STANDARD wird zum gravierten Star!

Es gibt Liebhaber und auch Sammler, die möchten etwas ganz besonderes haben und überlassen ihren Liebling einfach mal einem Graveur und geben nach ihren Vorstellungen etwas in Auftrag, ohne auf den Geldbeutel zu schauen. Wenn dann noch der graveur nicht talentfrei ist, kommen solch schöne Stücke dabei heraus. Das damit eine Sammlung vervollständigt werden kann würde ich nicht unbedingt behaupten, aber solch ein stück wertet die Sammlung auf jeden Fall auf und sorgt für Abwechslung!

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 Wozu gehören die gravierten mit glatter Trommel?

Aus Frankreich erreichte uns dieser schöne Santa Barbara, welcher gut in die Sparte der Typ 1 gehören könnte, aber keine Trommelgravur aufweist. Wie schon vorher vermutet, könnte es ein Prototyp, oder auch ein Typ 1 sein, dem einfach die Trommel ausgetauscht wurde. fraglich ist nur, ob dies wirklich so passiert ist. Sollten noch zwei weitere auftauchen, so wird eine neue Kathegorie des Typ 0 geschaffen. Bisher konnte kein Katalog, oder ein Prospekt mit diesem "Sparmodel" gefunden werden. 

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