Vorderlader richtig Reinigen

Nach eigenen Erfahrungen und natürlich ohne Garantie oder Gewähr!

Immer wieder kommt die Frage der richtigen Reinigung und Pflege unserer Revolver auf. Es gibt viele Mittelchen und auch vieles, was man in einem herkömmlichen Haushalt findet. Zunächst muss aber die Frage gestellt werden, was unsere Waffen verunreinigt?

Staub und herkömmlichen Umweltdreck brauchen wir nicht weiter behandeln und ich bin mir sicher, Abwischen und Putzen kann jeder, auch ohne Anleitung. Was aber haben wir für Stoffe, die agressiv und schädlich sind?

Das Schwarzpulver ist eine pyrotechnische Mischung bestehend aus den drei Komponenten zu 75% Salpeter, meist Kalisalpeter oder auch Kaliumnitrat, 15%  staubfein gemahlene Holzkohle und 10% Schwefel. Die weiteren Komponenten sind die Kugel aus Blei, das Zwischenmittel und das Fett zum Abdichten der Trommeln.

Grain Kopie

Folgende Hilfsmittel und Utensilien sollten in unserem Reinigungskasten zu finden sein: Harte Bürste mit Natur- oder künstliche Borsten, Kupfer- oder Messingbürste, Reinigungsdochte, Baumwolllappen, Tamponagen für Damenhygiene, Wattestäbchen, Reinigungskette, Reinigungsstab mit entsprechenden Bürsten. Hilfreich ist auch die Plastikschale, welche beim Einkauf oftmals mit diversen Fleischprodukten zu finden ist. 

 

Die grobe Vorreinigung

Utensilien Rei

Die grobe Vorreinigung sollte mit heißem Wasser und nur einer groben Flaschenbürste durchgeführt werden. Wasser stellt kein Problem dar, solange das Metall so warm ist, dass keine Rückstände des Wassers zurück bleiben können. Es ist anzuraten, den Revolver komplett zu zerlegen. Sollte der Revolver schon längere Zeit nicht gereinigt worden sein, so sind Schäden im Zug/ Feld und den Trommelkammern vorprogrammiert. Der Schwefelanteil im Schwarzpulver bildet die ätzende Schwefelsäure, oder richtiger, eine schwefelige Säure! Diese zerstört langsam unsere Waffe. Es bleibt nach jedem Schuss ein geringer Anteil zurück, der nicht komplett verbrennt. Wer nun sehr putzfaul ist, sollte Mineralöl wie es in der Autoindustrie vorkommt, verwenden. Ölt man seine Waffe nach dem Gebrauch damit ein, so verlangsamt man zumindest die chemische Reaktion, da das Motorenöl die Eigenschaft hat, den Schwefel zu binden. Nachteil hier ist die Viskosität. Dünnflüssig wird es nur unter erhöhtem Temperatureinfluss. 

 

Das Reinigen

Ein Putzstab ist von Vorteil, ebenso Bürsten, die auf selbigen aufgeschraubt werden können. Reinigungsketten sind mit Vorsicht zu gebrauchen, da sie schräg über die Mündung gezogen, Schäden anrichten können und so das Abkommenen des Geschosses negativ beeinflussen. Ansonsten sind ausgediente Zahnbürsten, oder auch neue, sehr hilfreich und schonend. Bei der Verwendung von Dochten sollte auf jeden Fall daran gedacht werden, die Anzahl zu reduzieren, wenn das Kaliber kleiner wird. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Einlegen meiner Waffen in ein Diesel - Mineralölgemisch gemacht.

Der mit Wasser vorgereinigte Revolver wird zerlegt und über Nacht "mariniert"! 

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Zerlegt reinigt es sich am besten!

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Zwischendurch ziehe ich ein oder zweimal die Kupfer - oder Messingbürste durch den Lauf. Dann geht es nach einiger Zeit weiter mit der Messingbürste für die Hand. Diese bekommt man in fast jedem Einkaufsladen, der Haushaltswaren führt. Es muss nicht immer das teure Zeug sein, wo namhafte Hersteller von Waffen ihr Logo präsentieren. Die Kleinteile werden sorgfältig mit dem Baumwolllappen geputzt. Kleine Öffnungen reinige ich mit dem Wattestäbchen, es geht aber auch ein Streifen, abgeschnitten von unserem alten T-shirt. Lauf und Trommel reinige ich zusätzlich noch mit einer Tamponage aus der Damenhygienewelt. Achten sie beim Kauf auf die Durchmesser, mir war nicht bewußt, dass es dort Unterschiede gibt. Nach dem ersten Fehlkauf hab ich nun auch welche für die Schrotflinte! Fragen sie auch nicht bei der Drogerie nach den Hygieneartikel im Kaliber .44, da wird er nicht weiter helfen können. Zum Entölen vor dem ersten Schuss sind diese "Dinger" unschlagbar! 

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Richtig einlagern

Wenn nun alles gesäubert ist, so reicht es aus, den kompletten Revolver mit einem Waffenöl zu konservieren, welches keine Säuren beinhaltet. Bei mir findet das klassische Ballistol seine Anwendung. Da ich in erster Linie Sammler bin, achte ich natürlich beim Einlagern auf den Handflächenschweiß, der bekanntlich auch eine Säure beinhaltet. Es handelt sich um den natürlichen Schutzmantel des Menschen und ist immer vorhanden, egal, ob nun jemand feuchte oder trockene Hände hat. Somit werden die guten Stücke nur noch mit einem Baumwollhandschuh angefaßt und vorschriftsmäßig weggeschlossen. Zu guter Letzt noch der Tip, einlagern in Waffenbeutel, der Fachmann spricht auch einfach nur von Socken. Meist hat die Waschmaschine eh schon einen gefressen und so bietet sich der übrig gebliebene Fußkamerad an, die Waffe zu schützen.  Viel Erfolg bei der Reinigung. Sollte ich mal die Muße haben, so werde ich auch mal ein Industrieprodukt zur Reinigung testen und hier beschreiben. 

 

Ballistol vereinfacht die ganze Prozedur der Reinigung!

Ob nun neu oder auch nicht, ich habe erst im Jahr 2020 das Reinigungsmittel "Schwarzpulver Solvent" aus dem Hause Ballistol kennengelernt. Das Mittel ist bei der ersten Handhabung etwas gewöhnungsbedürftig und man darf nicht zu zaghaft sein bei der Anwendung. Es kommt heraus wie Rasierschaum und legt sich über die verschmutzte Fläche. Für den Lauf gibt es extra ein Rohraufsatz. Kurz einwirken lassen und mit einem Tuch oder Wattestäbchen den Schmutz einfach aufwischen. Danach mit dem Universalöl einsprühen, fertig!

Ich kann dieses Produkt sehr empfehlen.

https://ballistol.de/

 Ballistol Schaum 2

 ballistol logo fb

Vielseitig ist die Palette des Herstellers und sehr zu empfehlen. Auch der Besuch der Seite und die darin befindlichen Informationen, bis hin zu den youtube Videos sind bezeichnend und informativ.

Die Produktpalette für den Schwarzpulverschützen

Ballistol Solvent

 

Die gesamte Produktpalette für den Sportschützen, Sammler und Jäger

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