Zündhütchendose
Die Zündhütchen sind für den Vorderladerschützen genau so wichtig wie das Pulver oder das Geschoss. Jeder schwört auf seine Lieblingszünder und spricht ihnen magische Kräfte zu, die aus verschiedenen Herstellerangeboten ausgewählt werden können oder auch konnten. Mit den Jahren wurden es leider immer weniger, so dass auch hier wieder die Sammelwut voll ausgekostet werden kann. Manche Dosen sind schlicht und andere wiederum sehr liebevoll gestaltet! Das absolute Prunkstück wäre allerdings eine silberne Zündhütchendose aus dem Hause Dixon and Sons, Sheffield, England.
Eley Bros. Zündhütchen aus Italien
London Achille Jacobucci Cercola
CVA F. Summonte F. Joyce
United States Italien London, England
H. Utendoerffer Giulio Fjiocchi CCI
Deutschland Italien USA

RWS, Dynamite Nobel
Deutschland
...und noch eine Dose,
diesmal aus Plastik und neueren Remington Roth
Datums von RWS USA Österreich
unbekannter Hersteller RWS mit grünem Deckel Eley in grün
Eley in orange HWS mit Schreibfehler Percusson unbekannte Dose, Italien
Winchester Goldmarks
Ein Zubehörteil, wonach sich jeder Sammler mehr oder weniger die Finger lecken würde! Findet man evtl. noch als Tablettendöschen oder Schnupftabakdose bei der Oma und Opa im Nachtschrank. Sie wurde als das ultimative Utensil in den Siebzigern von den Händlern angeboten! Wahrscheinlich aber nur "Zweckentfremdet"!
Zündhütchendose in der runden Ausführung, Dixon & Sons, Sheffield
Dose mal offen Rückseitiger Stempel
Und natürlich das eckige Pendant dazu,
ebenfalls von Dixons & Sons
obere Ansicht untere Ansicht
Ein weiterer beliebter Hersteller war Edwin Blyde, ebenfalls in Sheffield, England, angesiedelt. Diese Dosen konnten mit einem Monogram oder auch Wappen graviert werden. Hochglanzpolierter Zinn sieht edel aus und macht in der Revolverkiste einiges her. Gerade gravierte Revolver wurden oftmals im Zubehör reich bestückt.
Der Klassiker ist und bleibt natürlich der von Harlos angebotene Zinnartikel aus den 70gern. Ob es nun ursprünglich eine Schnupftabakdose gewesen ist, oder extra als Zündhütchendose in hochglanzpolierter Ausführung produziert wurde, wird wohl ein Geheimnis bleiben. Auf jeden Fall sind sie begehrt und teuer, aber nicht unfindbar! 42 Deutsche Mark waren aber trotzdem sehr viel Geld, für solch einen Luxusartikel. Das Disign ist allerdings schon älter als man glaubt.
1973/ 1974 sprach man in der Werbung sogar von silbernen Dosen bei Bärbel Harlos, bisher wurden aber nur welche aus Zinn gefunden! Eine typische Werbekampangne, um die Stücke hochwertiger erscheinen zu lassen.
So sieht das begehrte Stück nun im Original aus, sehr gewichtig, aber formvollendet,
eben von Dixon & Son, England in Sheffield. Hochglanzpolierter Zinn aus England.
Der Zwilling schläft gleich nebenan!
Die Zündhütchendosen finden immer mehr Aufmerksamkeit und so tauchte eine weitere Dose aus Zinn, mit gleichem Motiv wie von James Dixon and Son, nun von Edwin Blyde auf.
Edwin Blyde James Dixon and Son
Die kleinen Unterschiede fallen nur dem Kenner ins Auge und gaben in der Vergangenheit viele Rätzel auf. Motiv scheint gleich, aber auch die Verarbeitung ist anders!
Die Frage, die sich hier stellt, wurde von der Firma Edwin
Blyde aus Sheffield in England, freundlicherweise, selbst
beantwortet. In den Siebziger Jahren produzierte James Dixon
and Son viele Utensilien für den Schwarzpulverschützen, wie
eben auch unsere kleine Zündhütchendose. Nun konnte sich
glücklicherweise noch ein Mitarbeiter von Edwin Blyde daran
erinnern, dass die Gießform schlicht und einfach an den
Betrieb, der sich im selben Ort befand, ausgeliehen wurde. So
einfach ist des Rätsels Lösung! Eine entsprechende Mail liegt
uns von der Firma Edwin Blyde vor. Der große Unterschied bei
diesen Dosen ist lediglich die Verwendung: Edwin Blyde
produzierte nicht für Schwarzpulverschützen, sondern für den
Genieser von Schnupftabak. Da der Schwarzpulverschütze
aber prakmatisch ist, benutzt er beide Dosen für Schnupftabak oder die Beherbergung seiner Zündhütchen. Dennoch muss Blade eine Ersatzform bekommen haben, da wie bei einem "Finde 7 Fehler Rätsel", Unterschiede zu finden sind.
Dank der Aufmerksamkeit des Händlerhauses Zeughaus 1, konnte eine weitere Lücke in der Zündhütchenfrage geschlossen werden. Bei einem Jägernachlass fand sich diese runde Version, wie damals von Bärbel Harlos angeboten, im Revolverkasten eines individuell gravierten Centaure.
Motiv Pferd und Hund und auf der Rückseite der Dixon and Son Händlernachweiß, Auch diese Dose wurde aus hochglanzpolierten Zinn hergestellt und nicht wie oft angenommen, aus Silber.
Auch andere, mit dem richtigen Motiv versehene Dosen. werten den Revolverkasten auf.